Gesundheit
in Marokko
Einleitung
Tabletten, Impfungen und medizinische Versorgung
Da die meisten bei so “langweiligen” Blogs immer nur den ersten Teil lesen, werden wir gleich einmal auf Impfungen eingehen, danach folgen Reiseapotheke, medizinische Versorgung, andere Empfehlungen und das Thema Wasser.
Impfungen
Impfpflicht
Für Marokko und die westliche Sahara besteht keine Impfpflicht.
Grundsätzlich ist es empfehlenswert, mit seinem Arzt Kontakt aufzunehmen und sich beraten zu lassen! Vor allem auch deswegen, weil er deine Schwächen besser kennt als wir.
Hier eine kurze Zusammenfassung
Wir beziehen unsere Informationen einerseits vom CRM, dem „Centrum für Reisemedizin“, einem unabhängigen Fachinstitut, das Informationen über Infektions- und andere relevante Gesundheitsrisiken aus aller Welt zusammenträgt und auswertet. Andererseits bedienen wir uns beim Auswärtige Amt Deutschland (AA).
Empfehlungen
Folgende Impfungen werden vom CRM für die von uns getätigte Reise empfohlen:
• Hepatitis A
• Cholera
• Hepatitis B
• Tollwut
• Typhus
• Meningokokken Serotypen A, C, W135, Y
Deutsche Staatsbürger sollten sich erkundigen, ob ihre Krankenkasse die Kosten übernimmt. Die Österreichische macht es nicht. Über alle anderen Länder haben wir keine Kenntnis.
Auswärtiges Amt
Ähnlich sieht es das Auswärtige Amt in Deutschland und empfiehlt folgende Impfungen:
• Hepatitis A
• bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition auch Hepatitis B, Typhus und Tollwut
Tollwutimpfung
Reiseapotheke
Reise-apotheke
Empfehlungen
Laut CRM (Centrum für Reisemedizin) wird folgendes empfohlen: Medikamente gegen Durchfall, Reisekrankheit, Fieber, Schmerzen sowie Wunddesinfektionsmittel, Insekten- und Sonnenschutzmittel, Salbe bei Insektenstichen oder anderen Hautreizungen, Fieberthermometer und Verbandmaterial.
Wir empfehlen zusätzlich: Kohletabletten, Medizin gegen Seekrankheit, Salben gegen Prellungen und ein Sport-Tape
Kohletabletten
Kohletabletten sind der wahrscheinlich bewährteste Wirkstoff zur Behandlung gegen Durchfall und Vergiftung.
Seekrankheit
Wenn dir auf der Fähre plötzlich schlecht wird und du dich Richtung Reling aufmachst, dann hast du vermutlich eine Seekrankheit. Wenn du es rechtzeitig schaffst – toll. Aber für Medizin ist es dann zu spät! Die hilft nämlich nur, wenn man sie lange vorher einnimmt (Informationen bekommst du bei der Apotheke deines Vertrauens).
Wenn dein Gleichgewichtssinn andere Signale schickt, als es zum optischen Eindruck passt, dann wird dir erst einmal „unwohl“. Dann kommt das Stresshormon Histamin. Dagegen hilft dann Antihistamin und das wird in Form von Kaugummi oder Tabletten verabreicht. Das Schöne: Wenn du dir so etwas gibst, dann wirst du sowieso gut schlafen!
Frauen – ACHTUNG: Erkundigt euch, ob diese Medikamente Auswirkung auf die Wirkung der Antibabypille hat (falls ihr sie nehmt)!
Ratschlag, wenn ihr Medikamente vermeiden wollt: Siehst du den Horizont, so fixiere ihn. Das geht aber logischerweise nur, wenn du a.) dich im Freien befindest oder du b.) dir eine luxuriöse Kabine mit Blick ins Freie gecheckt hast – allerdings hilft der ganze Luxus nichts, wenn es Nacht ist…
Was auch hilft: Flach hinlegen und schlafen!
Was fix nicht hilft: So lange Bier trinken, bis die Übelkeit weg ist.
Medizinische Versorgung
Dass du vorsichtig fahren solltest, das haben wir bestimmt schon mehrmals gepredigt. Das mit der “Versicherung” werden wir in einem anderen Blog behandeln. Dass du beim Trinkwasser aufpassen sollst, das kommt gleich. Aber auch wenn du dich brav an alles hältst, was wir dir so „vorschreiben“, heißt das noch lange nicht, dass nicht trotzdem plötzlich ein großes Loch vor dir aufgeht und du hineinfällst bzw. -fährst.
Dass die Rettung hier langsamer ist, schlechter ausgebildet und weit schlechter ausgestattet, das beschreiben wir im Blog “Sicherheit”.
Jedenfalls ist die medizinische Versorgung in unserem Reisegebiet (ausgenommen Tunis) nicht mit der gewohnten bei uns zuhause zu vergleichen. Vor allem am Land ist die Infrastruktur sehr schlecht. Wo bei uns ein Krankenhaus steht, gibt es hier – wenn überhaupt – nur eine Ambulanz.
Wasser
Bester Tipp rund ums Wasser: Trink kein Leitungswasser!
Du kannst aber Wasser abkochen, durch einen Aktivkohlefilter durchlassen (den gibt es im gut sortierten Camping-Fachhandel in Form einer Handpumpe) oder chemisch reinigen (in Form von Tabletten, die du ins Wasser gibst). Wir schlagen dir deshalb diese Alternativen vor, weil Plastikflaschen ein wirkliches Übel in Afrika sind.
Übrigens haben Europäer den Afrikanern dieses Unheil gebracht und haben dabei vergessen, dass es dort kein Müllsystem wie bei uns gibt. Nur so als kleiner Denkanstoß, wenn euch der Plastikmüll da oder dort übel aufstößt.
Und noch ein Ratschlag: Es wird teilweise wirklich sehr heiß werden – schaut, dass ihr immer genug Wasser dabei habt.
Camelbak / Trinkrucksack
Ein Camelbak ist für Biker von großem Vorteil und wir empfehlen mindestens 2 Liter. Auch wenn das nicht reicht für einen ganzen Tag (Reserveflaschen sollten mitgeführt werden) und vermutlich nicht lange kühl bleibt, so ist ständige und ausreichende Flüssigkeitsaufnahme enorm wichtig und durch den Schlauch auch immer sofort verfügbar.
Es muss kein super teures Stück sein (startet ab € 30,-) – ein paar Dinge solltest du aber bedenken:
• Fassungsvermögen – 2 Liter sollten es schon sein.
• Trägersystem – Zumindest einen Bauchgurt und eventuell auch einen Brustgurt sollte der Trinkrucksack haben. Denn dann schlenkert er nicht umher, wenn du einmal mehr zu arbeiten hast auf deinem Bike.
• Das Mundstück sollte über einen Ventilverschluss verfügen (durch Zusammenbeißen öffnet sich das Ventil).
• Isolierung ist nicht schlecht, aber nicht unbedingt notwendig. Es gibt Systeme, die einen isolierten Schlauch haben, dann brennt der erste Schluck in der Wüste nicht so wie schlechter Schnaps.
Überlege gut, ob du ein isotonisches Getränk einfüllst. Das heißt dann nämlich, dass du dein Camelbak auch immer wieder reinigen musst.
Eigenerfahrung: Einmal Vodka im Camelbak, immer (den Geschmack von) Vodka im Camelbak!
Für unsere Wingmen: So eine Kühlbox wirkt Wunder!
Die guten Kompressorkühlboxen kosten richtiges Geld, aber dafür kannst du damit Eiswürfel machen. Und hey – stell dir den Sonnenuntergang mit einem kühlen Gin Tonic vor, während der Biker neben dir warmes Wasser schlürft. Die billigen Kühltaschen von Aldi und Co. reichen kaum aus, um das vorgekühlte Wasser auf Temperatur zu halten.
Noch ein ganz schlauer Vergleich
…und wichtig, wenn wir durch das Wüstengebiet fahren:
Mit Wasser überlebst du länger, mit Treibstoff kommst du weiter.